18. April 2013, Ruhrgebiet
Auf einen Sprung zur Ruhrtriennale
Bei der Ruhrtriennale kommen 2013 verstärkt auch Kurzentschlossene auf ihre Kosten. Das internationale Festival der Künste bietet in diesem Jahr vom 23. August bis 6. Oktober zahlreiche Installationen, die ohne Voranmeldung und oft auch kostenlos besucht werden können. So verwandelt etwa der Japaner Ryoji Ikeda die gesamte Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord in eine Lichtinstallation aus flackernden Barcodes. Im Essener Museum Folkwang lässt der US-amerikanische Tänzer und Choreograph William Forsythe die Besucher durch von der Decke hängende Pendel tänzeln und damit selbst zum Teil seines Kunstwerks werden. Hierfür müssen die Gäste allerdings Eintritt zahlen.
Ein weiterer Schwerpunkt neben der Bildenden Kunst ist in diesem Jahr das neu eingeführte Format "Ciné-Concert". Als Publikumsmagnet ist hier die britische Trip-Hop-Band Massive Attacke eingeladen, die bei der Ruhrtriennale ihr einziges Deutschlandkonzert in diesem Jahr gibt und gemeinsam mit dem BBC-Dokumentarfilmer Adam Curtis eine Musik-Video-Show kreiert hat. Vor der beeindruckenden Kulisse der Gießhalle im Landschaftspark Duisburg-Nord wird zudem der Stummfilmklassiker "Metropolis" mit einem völlig neuen Soundtrack gezeigt.
Innovativ ist auch die Produktion "Situation Room" des Theaterkollektivs Rimini Protokoll. Hier erfahren die Besucher mit einem Tablet-Computer in der Hand Geschichten über den internationalen Waffenhandel. Dabei bewegen sie sich durch verschiedene Räume und lauschen den Stimmen von Beteiligten wie Kindersoldaten oder Opferanwälten.
Aber auch die für die Ruhrtriennale eher traditionellen Genres wie das Theater kommen in diesem Jahr nicht zu kurz. Zur Eröffnung inszeniert Ruhrtriennale-Intendant Heiner Goebbels das Musiktheaterstück "Delusion of the Fury" von Harry Partch. Der Komponist hatte in den 1960er Jahren nicht nur das Stück geschrieben, sondern dafür auch völlig neue Instrumente erfunden. Da deren Nachbau so aufwendig ist, wurde das Stück bislang noch nie in Europa aufgeführt.
Spektakulär ist der neue Spielort in der Maschinenhalle der Dortmunder Zeche Zollern, die einst die schönste Zeche der Welt werden sollte. Das Jugendstilgebäude wurde gerade erst saniert und bietet nun den Rahmen für sakrale und Chormusik.
Insgesamt stehen in den 14 Spielstätten über 150 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter rund 20 Uraufführungen, Neuproduktionen, Europäische Erstaufführungen und Deutschlandpremieren. Der Kartenvorverkauf hatjetzt begonnen. Tickets sind unter anderem unter der Hotline 0221/28 02 10 oder im Internet unter www.ruhrtriennale.de erhältlich.