5. März 2010, Reisenews
Bierkultur im Revier und am Rhein
Über eine besonders hohe Dichte an Brauereien verfügt auch Nordrhein-Westfalen. Besonders viele Brauerein machten die Revierstadt Dortmund viele Jahrzehnte lang zur Bierhauptstadt in Deutschland und Europa. Bereits um 1900 lag der Schwerpunkt der deutschen Bierproduktion hier, 1993 nahm Dortmund mit einer Jahresproduktion von 5,6 Millionen Hektoliter noch einen Spitzenplatz unter den deutschen Brauereistandorten ein. Heute ist dieser Ausstoß nahezu halbiert, zahlreiche Brauereien haben geschlossen. Dafür hat die Stadt dem Gerstensaft aber ein Museum gewidmet: Auf insgesamt 1.100 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeichnet seit 2006 das Brauereimuseum die Tradition der Bierherstellung nach und verknüpft sie mit industrie- und stadtgeschichtlichen Themen. Zwei Mal pro Monat bietet das Museum die offene Führung „Brauereierlebnis Dortmund“ mit Besichtigung von Museum und Dortmunder Actien Brauerei sowie anschließender Bierverkostung.
Auf eine Besonderheit stoßen Gäste in Köln: die „Kölsch-Stange“, die nur Platz für 0,2 Liter Bier bietet. Der „Köbes“, wie der Bierkellner hier genannt wird, kommt darum ständig mit Nachschub, bis der Gast abwinkt.
Wer mehr über die Eigenarten des Köbes oder das hopfenbetonte Bier der Domstadt erfahren möchte, kann sich auf den „Kölner Brauhaus Wanderweg“ begeben: Gruppen werden durch die Altstadt an den historischen Brau- und Wirtshäusern vorbei – und hinein – begleitet. Bei Kölsch und „Halvem Hahn“ (einem Roggenbrötchen mit Käse) lernen Gäste viel über das Obergärige und dürfen launigen Anekdoten lauschen. Jeden Samstag um 16 Uhr bietet KölnTourismus eine Dämmerschoppen-Kölschtour. Auf dem kurzweiligen Rundgang lernen die Teilnehmer die besonderen Spezialitäten wie „Himmel un Äd“ (Stampfkartoffeln und Apfelmus) oder „Kölschen Kaviar“ (Blutwurst mit Zwiebeln) kennen.