26. April 2012, Kronach, Städte Bayern
De Gaulles spektakuläre Flucht
Die Bayern-Ausstellung „Festungen − Frankens Bollwerke“ des Hauses der Bayerischen Geschichte thematisiert vom 17. Mai bis 21. Oktober 2012 in Kronach unter anderem das Alltagsleben sowie Kriegszeiten und Belagerungen einer Festung. Sie zeigt aber auch Ausbruchswerkzeuge und erzählt mehr über die virtuosen Fluchtversuche von Charles de Gaulle. Zu sehen ist die Ausstellung auf der Festung Rosenberg, wo Charles de Gaulle Kriegsgefangener war. Hauptmann Charles de Gaulle (1890-1970) geriet im Ersten Weltkrieg in deutsche Kriegsgefangenschaft. Von 1916 bis 1918 saß er unter relativ guten Bedingungen in Festungshaft. Charles de Gaulle war aber ein sehr findiger Ausbrecher. Nach seiner Flucht aus dem Fort IX der Festung Ingolstadt überstellte man ihn 1917 nach Kronach auf die Festung Rosenberg. Mit vier Kameraden entkam er in einer stürmischen Herbstnacht mittels eines selbstgemachten Dietrichs und einer zerlegbaren Leiter über die Gräben und Wälle der Festung. Nach mehreren Nächten auf der Flucht wurden die Ausbrecher entdeckt, als sie sich in einem Schuppen versteckten. Das Kriegsende erlebte Charles de Gaulle auf der Wülzburg bei Weißenburg. Im Zweiten Weltkrieg stieg er als Chef der französischen Exilregierung und dann ab 1958 als Staatspräsident auf. Gut verstand sich de Gaulle mit Bundeskanzler Konrad Adenauer. Die beiden unterzeichneten 1963 in Paris den Elysée-Vertrag, der die deutsch-französische Freundschaft begründete.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.hdbg.de/festungen