15. Februar 2013, Dresden, Städte Sachsen
Dresden. Ganz große Oper mit Musik, Museen und Tanz
2013 steht Dresden ganz im Zeichen von Richard Wagners 200. Geburtstag. Untrennbar ist Dresdens Musikgeschichte mit Richard Wagner verflochten: erst Schüler der Kreuzschule, dann Hofkapellmeister; zahlreiche seiner bekanntesten Werke entstanden für diese Stadt und ihre Oper. Die Semperoper und die Sächsische Staatskapelle erweisen ihrem »Hausgott« zu seinem 200. Geburtstag nun ein Jahr lang besondere Ehre und zeichnen ein musikalisches Porträt des Dresdner Wagner. Da steigt ein taufrischer »Fliegender Holländer« am Ort seiner einstigen Uraufführung aus den Wogen auf, da wird mit Spontinis »La vestale« eine Perle wiederentdeckt, die Wagner extra für Dresden bearbeitete und hier dirigierte. Christian Thielemann wird als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle nicht nur den traditionsreichen »Lohengrin« wiederbeleben, sondern auch das »Liebesmahl der Apostel« an seine Uraufführungsstätte, die Dresdner Frauenkirche, zurückführen. In der Vernetzung mit anderen Dresdner Kultureinrichtungen weitet sich der Dresden-Fokus zu einem Wagner-Panorama, das über einen sachsenweiten »Wagner-Pfad« fortgesetzt wird und an dessen Stationen weitere Glanzlichter des Jubilars zu erleben sind.
Das größte Sandsteinpuzzle der Welt! Fasziniert stehen Gäste Dresdens auf dem Neumarkt und betrachten das Miteinander von hellen und dunklen Steinen in der Fassade der Frauenkirche. Getreu dem historischen Vorbild und unter weitmöglichster Verwendung des originalen Materials, das exakt an seinem ursprünglichen Platz eingefügt wurde, entstand dank Spenden aus ganz Deutschland und aller Welt diese besondere Kirche wieder. Unter der Überschrift „Bach und Dresden“ werden im Oktober Aufführungen von Werken mit einem engen Bezug zur ehemaligen Residenzstadt stattfinden. Namhafte Gäste wie die Knabenchöre aus Windsbach und Tölz, das Amsterdamer Baroque Orchestra, die Klarinettistin Sharon Kam und Cecilia Bartoli mit dem kammerorchesterbasel treten dieses Jahr auf. 2014 darf sich das Publikum u.a. auf die Aufführung von Leonard Bernsteins „Mass“ sowie auf Konzerte des Kammerorchesters der Mailänder Scala und den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker freuen. Natürlich werden das Musikleben auch die Dresdner Klangkörper der Staatskapelle, Philharmonie und natürlich der Frauenkirche selbst mit prägen.
Ein besonderes Ereignis der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird am 14.April.2013 die Wiedereröffnung des Mathematisch-Physikalischen Salons im Dresdner Zwinger. Nach mehr als sechs Jahren Schließzeit präsentiert sich eine der ältesten wissenschaftshistorischen Sammlungen in neuem Glanz und auf fast verdoppelter Ausstellungsfläche. Kennen Sie schon das Militärhistorische Museum der Bundeswehr? Nach Plänen des Stararchitekten Daniel Libeskind wurde ein historisches Arsenalgebäude mit einem Neubau erweitert, der in Form eines transparenten Keils die spätklassizistische Fassade durchbricht und damit bereits Innovation assoziiert. Im Gegensatz zu der bisher üblichen Darstellung der Militärgeschichte widmet sich das neue Museumskonzept den Ursachen und Auswirkungen von Krieg und Gewalt.
2014 heisst es dann: Dresden. Tanz & Leidenschaft: Als Emile Jaques-Dalcroze in der Gartenstadt Hellerau seine Rhythmusschule eröffnet hatte, wurde Dresden zur Hauptstadt des modernen Tanzes. Der Dalcroze-Schülerin Mary Wigman folgte die Wigman-Schülerin Palucca mit ihrer berühmten Schule. Künstlerischer Tanz in Dresden, das ist heute eine vielfältige Szene, die sich mit der jährlichen Tanzwoche ein eigenes Podium schafft. Ein Reigen aus Pas de deux und Performance, in dem die Akteure vom Semperopern-Ballett über freie Gruppen wie Derevo bis zur Forsythe-Company die Sprache des Körpers sprechen.