25. Januar 2011, Dänemark,
Dänemark arbeitet Nachkriegsgeschichte auf
Neue Sonderausstellung zum Lager Fårhuslejr im süddänischen Padborg widmet sich ab 2012 inhaftierten Angehörigen der deutschen Minderheit, die im Zweiten Weltkrieg in Hitlers Dienst standenVom kommenden Jahr an beschäftigt sich eine neue Ausstellung mit einer weitgehend unbekannten Seite der dänischen Nachkriegsgeschichte. Das Lager Frøslevlejren bei Padborg, das von August 1944 bis zur Befreiung Dänemarks am 5. Mai 1945 als deutsches Internierungslager für dänische Widerstandskämpfer diente, wurde in der Nachkriegszeit neu genutzt.
Unter dem Namen Fårhuslejren saßen im unweit der deutsch-dänischen Grenze gelegenen Lager zwischen 1945 und 1949 mehr als 3.000 Angehörige der deutschen Minderheit in Süddänemark ein, die im Weltkrieg auf der deutschen Seite aktiv waren. Sie waren arrestiert und saßen Haftstrafen ab, zu denen sie unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg verurteilt worden waren.
Lange galt das Lager Fårhus darum besonders bei der deutschen Minderheit im Königreich als Symbol für ungerechte Justizurteile. Neben Mitgliedern der deutschen Minderheit saßen auch andere wegen Landesverrats Angeklagte hier ein. Dank Fördergeldern aus Stiftungen in Höhe von umgerechnet rund 40.000 Euro wird im Frøslevlager ab 2012 erstmals eine umfassende Ausstellung zum Thema zu sehen sein.
"Wir freuen uns sehr, dieses Projekt endlich realisieren zu können", sagt Henrik Skov Kristensen vom Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen. Der Historiker gibt bereits in diesem Jahr ein Buch zum Thema heraus. Das Museum Frøslevlejren ist täglich außer montags geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen: Frøslevlejrens Museum, Tel. +45 7467 6557, www.froeslevlejrensmuseum.dk.