16. April 2013, Wien, Österreich
Ein Spaziergang durch Wiens Architektur
Ob in der historischen Innenstadt, in den Weinhöfen oder „jenseits“ der Donau: Wien bietet viele architektonische Höhepunkte. Zeitgenössische Architektur und historische Bauten leben in dieser Stadt ein originelles Miteinander.
Wer frühmorgens entlang des Donaukanals spaziert, genießt nicht nur die ersten Sonnenstrahlen. Man spürt hier auch das einzigartige Zusammenleben von Natur, jugendlich-spielerischer Kreativität und dem wichtigsten Architekten Wiens. Auf der linken Seite schlägt der Flusskanal seine ruhigen Wellen. Rechts auf den Steinwänden strahlen die bunten Graffitis in der Morgensonne. Und entlang des Weges bekommt man einen ersten Eindruck vom berühmten Jugendstil des Baumeisters Otto Wagner: Die U-Bahnstationen Roßauer Lände und Friedensbrücke wurden Anfang des 20. Jahrhunderts nach den Plänen des berühmten Stadtplaners errichtet. Sie sorgen auch dafür, dass man schnell in die Innenstadt kommt.
Tradition und Moderne leben hier miteinander
Im historischen Zentrum von Wien leben das Traditionelle und das architektonisch Neue ein geniales Miteinander. Man wird Zeuge, wie historische Bauten und zeitgenössische Architektur zu einem beeindruckenden Stadtgebilde verschmelzen. Hier etwa der mittelalterliche, gotische Stephansdom. Gegenüber davon das moderne Haas Haus, geprägt von viel Glas und Stahl. Dort die Hofburg, das imperiale und prunkvolle Zentrum der Donaumonarchie. Vis-a-vis das Looshaus, ein Wahrzeichen der Wiener Moderne. Unweit davon residiert die weltbekannte Staatsoper. Daneben die Albertina, die nicht nur eine der größten grafischen Sammlungen weltweit beheimatet. Sie fällt besonders durch den Soravia Wing auf, eine bemerkenswerte moderne Glas-Stahl-Konstruktion, die als Flugdach dient.
Ein urbanes Wohnzimmer – mitten in Wien
Die imperiale Vergangenheit wird heute noch spürbar, während man zwischen dem Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum schlendert. Nicht unweit davon kann man eine ganz besondere Vermischung von Historie und Zeitgeist bewundern. Gemeint ist das MuseumsQuartier. Mittels zeitgenössischer Architektur wurde der Gesamtkomplex, der vor 100 Jahren noch als kaiserliche Hofstallungen diente, mit neuem Leben erfüllt. Der Innenhof ist nun als modernes, urbanes Wohnzimmer gestaltet, umgeben von historischen und modernen Bauten wie dem Leopold Museum oder dem Museum für Moderne Kunst. Das MuseumsQuartier ist somit einer der belebtesten Plätze in Wien. Einheimische kommen hierher zum Entspannen, zum Plaudern und um die Abendsonne zu genießen.
Schmelztiegel verschiedener Baukulturen
Die Gegend rund um den Karlsplatz ist ein Schmelztiegel der verschiedenen Baukulturen: Die Secession an der Wienzeile ist das wichtigste Jugendstilgebäude in Wien. Die barocke Karlskirche direkt am Karlsplatz ist wiederum ein Gegensatz zum weltberühmten klassizistischen Gebäude des Wiener Musikvereins in unmittelbarer Nähe.
Dass Wien so viele Kulturen vereint, liegt an der großen Vergangenheit der Stadt. Das Erbe des Habsburgerreiches sind die vielen imperialen Bauten, darunter zwei besonders imposante Schlossanlagen: Das Schloss Schönbrunn mit der Wiener Gloriette diente früher als Sommerresidenz der Kaiser. Im farbenprächtigen Schlossgarten konnte sich schon Kaiserin Sisi erholen. Das Schloss Belvedere ist ebenfalls eine Gegend zum Aufleben – dafür sorgt die einladende Parkanlage mit ihren reizvollen Skulpturen und Wasserspielen.
Ausklang beim „hauseigenen“ Wiener Wein
Wenn man es wieder moderner will, dann ist man in der Donau City richtig. Das Viertel wird auch „Vienna DC“ genannt. Hohe Glastürme ragen in den Himmel:
Glas, Stahl und Beton prägen das architektonische Bild dieses neuen Stadtteils.
Und in der Abenddämmerung wird die Vorfreude auf einen gemütlichen Abend groß. In keiner anderen Stadt kann man den Wein auf so natürliche Weise genießen wie in Wien. Wien hat das Privileg, eigene Weingebiete zu haben und daher auch den „hauseigenen“ Wiener Wein. Und das in Kombination mit einer herausragenden modernen Weinarchitektur.
Letzte Station der Stadtbesichtigung ist daher Wien-Floridsdorf.
Das Weingut Christ und das Weingut Wieninger stehen für den Architekturinteressierten und Weinliebhaber zur Auswahl. Für einen gemütlichen Ausklang empfiehlt sich ein Glas Grüner Veltliner oder ein Glas vom Gemischten Satz, der Wiener Weinspezialität.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.wien.info