31. Oktober 2011, Juist, Nordsee
Futouris präsentiert neues Branchenprojekt: Klimaneutrale Insel Juist
Bei der Strategietagung Anfang September in Hamburg wurde das neue Branchenprojekt von Futouris verabschiedet, diese Woche wurde es beim Futouris-Gipfel in Berlin erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Künftig unterstützt die Nachhaltigkeitsinitiative der Tourismuswirtschaft die Nordseeinsel Juist auf ihrem Weg, erste klimaneutrale Tourismusdestination der Welt zu werden. Gleichzeitig wächst Futouris um drei weitere Mitglieder: Der Ferienhausspezialist „dk-ferien Ferienhausvermittlung“, die Gemeinde Juist und die Öger Tours GmbH treten mit sofortiger Wirkung dem Verein bei.
Im direkten Anschluss an den BTW Tourismusgipfel im Berliner Hotel Adlon bestiegen die Futouristen ihren Gipfel. In einleitenden Keynotes beleuchteten Gertrud Sahler, Leiterin der Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Dr. Dirk Glaesser, Leiter Risiko- und Krisenmanagement bei der World Tourism Organization (UNWTO) und Jürgen Büchy, Präsident des Deutschen Reisever-bandes (DRV) das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus aus nationaler und globaler politischer Perspektive. Für den DRV-Präsidenten – der Verband ist Schirmherr von Futouris – ist eine intakte Umwelt unverzichtbar für die Reisebranche. „Sie ist die Grundlage für unser Geschäft und zugleich entscheidend für unser aller Leben. Es ist unsere Pflicht, uns wettbewerbsübergreifend für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen“, so Büchy auf dem Gipfel.
Zentraler Punkt der Veranstaltung war die Bekanntgabe und Präsentation des neuen Futouris-Branchenprojektes, das das Projekt „Wa(h)lheimat Teneriffa“ ablöst. Künftig unterstützt Futouris die Gemeinde der Nordseeinsel Juist bei einem ehrgeizigen Ziel: Juist will die erste klimaneutrale Tourismusdestination weltweit werden. Umwelt- und Naturschutz haben bereits jetzt auf der schon seit Jahrzehnten autofreien Insel Juist einen hohen Stellenwert und das durch-aus aus Eigennutz. Denn aufgrund seiner Insellage ist Juist besonders vom Klimawandel betroffen.
Das Ziel: Reduzierung des CO₂-Ausstoßes
Kernanliegen des Projekts ist die nachhaltige Reduzierung des CO₂-Ausstoßes. Zu den 19.500 Tonnen Juister CO₂ (2008) tragen Gewerbe, Handel und Dienst-leistung und damit die rund 1 Million Übernachtungen im Jahr entscheidend bei. „Jeder Gastaufenthalt erzeugt CO₂-Emissionen von 145 kg“, sagt Dietmar Patron, Bürgermeister und Kurdirektor von Juist. Konkrete Ansätze, wie die Emissionen auf null gesenkt werden können, gibt es genug. Patron gibt Beispiele: „Wir müssen mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen, unser Meerwasser-Erlebnisbad zum Beispiel mit Sonnenenergie heizen und die öffentliche Beleuchtung auf effiziente Leuchtmittel umstellen.“
Bahnbrechendes Innovationspotential für den Tourismus
In der Umsetzung der Idee steckt ein gewaltiges Innovationspotential. Andreas Koch, 1. Vorsitzender von Futouris, betont besonders die Modellhaftigkeit des Branchenprojekts für das Nachhaltigkeitsmanagement in Destinationen: „Der Tourismus der Zukunft muss einen Beitrag zur globalen Emissionsminderung leisten. Deshalb ist der Ansatz, eine ganze Destination in den Mittelpunkt eines Konzeptes zu stellen, ein Quantensprung, der Vorbildwirkung für andere deutsche und internationale Destinationen haben wird“, sagt Koch. Konkreter Handlungsbedarf, aber auch viel Potential stecke zum Beispiel im energieintensiven Fährverkehr, von dem Juist wie andere Inseln in der Nord- und Ostsee abhängen. „Ein hoher Innovationswert steckt in der Entwicklung von Solar- und Wasserstofffähren. Zudem bietet sich hier eine konkrete Möglichkeit zur Nachahmung durch andere Destinationen“, sagt Koch. Der Modellcharakter verbinde im Übrigen auch das neue Futouris-Branchenprojekt mit dem alten. „Ziel eines Involvements von Futouris ist immer, Nachhaltigkeitsstandards zu entwickeln und zu fördern, die Nachahmer finden.“
Futouris begrüßt neue Mitglieder
Dass die Visionen und Projekte von Futouris auf breites Echo in der Tourismusbranche stoßen, belegt die aktuelle Mitgliederentwicklung des Vereins. Im Monatsrhythmus verzeichnet die Initiative gegenwärtig Neuzugänge: Mit sofortiger Wirkung sind „dk-ferien“ – ein auf Dänemark spezialisierter Ferienhausvermittler, die Gemeinde Juist und Öger Tours neue Futouristen.
Über Futouris
Futouris wurde 2009 gegründet. Das gemeinsame Ziel des ehrenamtlichen Engagements von Vorstand und Mitgliedern: Die nachhaltige Entwicklung in touristischen Destinationen langfristig mit der gezielten Unterstützung von Projekten in den Bereichen Ökologie, Biodiversität und soziokultureller Verantwortung zu fördern. Um die höchsten Standards bei der Qualifizierung der weltweit aufgestellten Projekte zu gewährleisten, hat Futouris im Oktober 2010 einen sechsköpfigen und international besetzten Wissenschaftsrat etabliert, der den Verein unterstützt und die Projekte akkreditiert. Mitglieder des Vereins sind aktuell Aida Cruises, Airtours, dk-ferien Ferienhausvermittlung, Gebeco, das Hotel Jardín Tropical, die Inselgemeinde Juist, Kolumbus Tours, Lufthansa City Center, Neckermann Reisen, Neckermann Reisen Österreich, Öger Tours und Thomas Cook Reisen sowie die TUI AG, TUI Cruises, TUI Deutschland, TUI Leisure Travel, TUI Österreich und TUI Suisse. Der Deutsche ReiseVerband (DRV) unterstützt die Ziele von Futouris und engagiert sich aktiv im Rahmen einer Schirmherrschaft.
Mehr Informationen über Futouris finden Sie auf der Website des Vereins unter www.futouris.org. Dort liegt auch der aktuelle Jahresbericht 2010 zum Download bereit.
Mehr Informationen über die „KlimaInsel Juist“ finden Sie auf der Website www.juist.de/inselurlaub/natur-umwelt/klimainsel-juist.