7. März 2011, Schweiz
Herzogin Olga und der geflammte Kardinal
Apfelparadies Thurgau am BodenseeWer in den Thurgau fährt, darf in den süßen Apfel beißen. Die rotwangige Frucht ist hier allgegenwärtig, und sie hat dem Kanton sogar den Spitznamen verliehen: Mostindien. Tatsächlich erinnert die dreieckige Form des Kantons Thurgau an die des indischen Subkontinents.
Der Apfel gehört zur Schweiz wie die Armbrust zu Wilhelm Tell. Ganz besonders im Thurgau, dem größten Obstbaukanton der Eidgenossenschaft. Hier ernten die Apfelbauern bis Ende Oktober etwa 48.000 Tonnen Äpfel, davon 30.000 Tonnen Tafeläpfel, der Rest ist Mostobst. Das heißt: Jeder dritte in der Schweiz geerntete Tafelapfel stammt aus dem Bodensee-Kanton. Pro Jahr verzehren die Schweizer über 15 Kilogramm der gesunden Frucht, im Thurgau am liebsten die Sorte Gala, gefolgt von Golden Delicious und Jonagold. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich auch Braeburn und die Clubsorten Diwa, Kiku 8 und Kanzi, während sich Cox Orange, Gravensteiner und Elstar auf dem absteigenden Apfelbaum-Ast befinden.
Alles Apfel in Mostindien
Besucher des fruchtbaren Kantons können malus domestica, so der wissenschaftliche Name, auf vielerlei Art und Weise erleben. Zum Beispiel auf dem Obstlehrpfad in Altnau. Entlang an prächtigen Obstgärten führt ein etwa neun Kilometer langer, familienfreundlich gestalteter Rundwanderweg, den man zu Fuß, per Kutsche oder Velo erleben kann.
Wer sich für seltene alte historische Apfelsorten interessiert, wird in der Obstsortensammlung Roggwil seinen Garten Eden finden. Auf 320 Hochstammbäumen gedeihen 320 verschiedene Sorten Obst. Führungen nach vorheriger Vereinbarung sind möglich.
Ebenfalls um alte Sorten kümmert sich Hansruedi Schweizer mit seinem Arboretum in Neukirch an der Thur, in dem er 235 alte Apfelsorten pflegt. Wer beispielsweise eine "Herzogin Olga" oder den "Geflammten Kardinal" ins Herz geschlossen hat, kann bei Hansruedi Schweizer eine Baumpatenschaft übernehmen.
Die vielfältige Frucht ist auch in flüssiger Form ein Genuss, wovon man sich in der Mosterei Möhl in Arbon überzeugen kann. Hier erfährt der (Wissens)-Durstige alles rund um das Thema Mosten. Besucher sind eingeladen, das Saft- und Brennereimuseum zu besuchen und bei einer Betriebsführung zu erleben, wie Apfelsaft oder die Kultgetränke Shorley und Swizly entstehen. Auch die Mosterei der Thurella AG in Egnach kann nach Anmeldung bei einer rund 90-minütigen Betriebsführung mit anschließender Degustation besichtigt werden. Übrigens: Echte Apfelfreunde verzehren die gesunde Frucht natürlich einschließlich Öpfelbütschgi. So hält es auch die noch bis Oktober 2010 amtierende Thurgauer Apfelkönigin Corinne Oertig.
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