20. Februar 2013, Bayern
Jesu Leiden auf den Schultern der Handwerker
Eine Passion für die TraditionIhren Höhepunkt findet die Fastenzeit im Karfreitag am 29. März 2013 – an diesem Tag setzt sich in Lohr am Main eine gewaltige Prozession in Bewegung, der mehrere Tausend Zuschauer andächtig beiwohnen. Seit über 300 Jahren gibt es hier die Karfreitagsprozession, die als die letzte vollständig erhaltende Figural-Prozession in Deutschland gilt. Obwohl diese Prozessionen Ende des 18. Jahrhunderts verboten wurden, hielten die Lohrer an dieser Tradition fest. 13 verschiedene lebensgroße Figuren von den Leidensstationen Jesu werden dabei von Handwerkern durch die Stadt getragen. Keine Gebete und kein Gesang begleiten den Leidensmarsch – nur Paukenschläge und die Trauerchoräle der Blaskapelle erklingen. In Neunkirchen a. Brand sind es dagegen neun holzgeschnitzte, lebensgroße Figuren, die bei der dortigen Karfreitagsprozession durch den Ort getragen werden. Bei dieser seit 1668 bestehenden Prozession stehen die Besucher übrigens nicht am Straßenrand, sondern reihen sich in den Zug von bis zu 5.000 Menschen ein. Ganz in die Passion mit einbezogen wird das Publikum am Karfreitag auch beim „Passionsspiel nach Hans Sachs“ im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim, wo eine Theatergruppe auf dem Museumshügel das Passionsgeschehen eindrucksvoll in Szene setzt.
Doch nicht nur Passionsspiele und -umzüge stellen in Franken das Leiden und Sterben Jesu Christi dar. Da gibt es auch noch die „ernsten Krippen“, wie Fasten- oder Passionskrippen auch genannt werden. Im Gegensatz zum Weihnachtsgeschehen zeigen sie biblische Szenen vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung und dem Emmausgang. In Bamberg widmet sich vom 23. April bis zum 7. April 2013 eine Ausstellung in der Maternkapelle diesen Krippen, ebenso wie die Ausstellung „ ...und die Welt ward erlöst“ vom 22. März bis 14. April 2013 im Pfalzmuseum Forchheim.
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