3. Mai 2010, Nordrhein-Westfalen
Jüdische Orte, Tagung zum Synagogenbau
Biennale Musik & Kultur der SynagogeBegegnungen der besonderen Art verspricht die Reihe „Jüdische Orte“ im Rahmen der diesjährigen Biennale „Musik & Kultur der Synagoge“ in der Metropole Ruhr. In Bochum, Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen werden zwischen dem 9. Mai und 15. Juli geführte Besichtigungen in Synagogen und auf Friedhöfen angeboten. Auf von Experten begleiteten Stadtrundgängen können die Teilnehmer die immer noch erhaltenen, vielfältigen Spuren jüdischen Lebens an Rhein und Ruhr entdecken – wie zum Beispiel auf dem Dortmunder Ostenfriedhof, der auch zur Route der Industriekultur gehört. Hier können am 4. Juli die Besucher Werke des jüdischen Bildhauers Benno Elkan (1877-1960) kennenlernen, der auf diesem Friedhof Grabmäler gestaltet hat. International hervorgetreten ist er durch die große Menora vor der Knesset in Jerusalem.
In der Metropole Ruhr befinden sich die meisten Synagogen in Deutschland. Hier ist zudem eine rege Bautätigkeit zu beobachten. Neue Synagogen sind in den vergangenen Jahren unter anderem in Bochum, Duisburg, Gelsenkirchen und Recklinghausen eingeweiht worden. Diesem Thema widmet sich unter dem Motto „Soviel Aufbruch war nie...“ vom 11. bis 13. Juni eine Tagung in der Synagoge Bochum und in der evangelischen Tagungsstätte Haus Villigst in Schwerte.
Die Tagung wird wichtige Facetten des Aufbruchs zeigen: den „gebauten Aufbruch“ in Bochum, verbunden mit der Feier des Gottesdienstes zum Schabbatbeginn. Dazu kommen Vorträge und Gespräche zur Situation der jüdischen Gemeinden heute. Lebenswege der neu ins Ruhrgebiet Eingewanderten werden vorgestellt. Ein Konzert führt in die Welt des synagogalen Gesangs ein. Am Schluss soll nach den Perspektiven gefragt werden, die sich für das jüdisch-christliche Gespräch unter den heutigen Bedingungen ergeben.