1. Juni 2011, Klosterneuburg, Österreich
Kostbare Schätze im Stift Klosterneuburg
Seit 1. Mai ist die neue Schatzkammer für Besucher geöffnetDas Stift Klosterneuburg vor den Toren Wiens ist um eine Attraktion reicher. Erstmals ist die Schatzkammer, in der unzählige Kostbarkeiten von historischem Wert bewahrt werden, für Besucher zugänglich. Höhepunkt der ständigen Ausstellung ist der Österreichische Erzherzogshut, der 1616 von Erzherzog Maximilian III. als „heilige Krone Österreichs“ gestiftet wurde und seitdem von den Augustiner Chorherren verwahrt wird. Das Prunkstück durfte nur zur „Erbhuldigung“, also der Machtübergabe an einen neuen Herrscher, aus dem Stift weggebracht werden.
Preziosen aus Gold, Silber, Edelsteinen und Elfenbein
Auf drei Räume verteilt erwarten die Besucher Schätze vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Ein Glanzstück der barocken Goldschmiedekunst ist die von Johann Baptist Känischbauer gefertigte Schleiermonstranz. Das Objekt bezieht sich auf die Gründersage des Stifts, das 1114 an der Stelle errichtet wurde, an der zuvor der Babenberger Leopold den verloren geglaubten Brautschleier seiner Frau Agnes gefunden hatte. Ein Stück dieses legendenumwobenen Stoffes aus dem 12. Jahrhundert befindet sich in dem so genannten Reisealtar des Heiligen Leopold, der ebenfalls gezeigt wird, in seiner heutigen Form aber aus dem Jahr 1733 stammt.
Entdeckungspfade durch das Kloster
Abgesehen von der neuen Schatzkammer bietet das Stift vier weitere Touren: Bei der Sakralen Tour entdeckt man die Welt des Mittelalters wie den gotischen Kreuzgang oder den kunsthistorisch bedeutenden Verduner Altar (aus dem 12. Jahrhundert) mit seinen 51 Emaille-Tafeln, die die Heilsgeschichte erzählen. Die Imperiale Tour führt durch das prunkvolle Kaiserappartement, das im Barock von Kaiser Karl VI. in Auftrag gegeben wurde. Bei einem Spaziergang im Rahmen der Garten-Tour wandelt man durch den Teich-, Kreuz- und Konvent-Garten zur klassizistischen Orangerie. Freunde edler Tropfen wird die Weinkeller-Tour begeistern, bei dem sie durch die mehrgeschossigen barocken Keller des Stifts geführt werden und so manches über die Produktion und Lagerung von Weinen hören. Das Stift ist das älteste Weingut Österreichs, eine Verkostung in der Vinothek nach jedem Besuch bietet sich da geradezu an. Ausgangspunkt für alle Touren ist die Sala terrena, eine unvollendete barocke Eingangshalle, die in dieser Form einzigartig in Europa ist.
Stift Klosterneuburg
Das 1114 vom Heiligen Leopold gegründete Stift Klosterneuburg gehört seit fast 900 Jahren zu den bedeutendsten sakralen und kulturellen Zentren Österreichs. Die Verbindung zwischen gelebtem Glauben, den einzigartigen Kunstschätzen und den edlen Weinen aus eigener Produktion verleiht dem über der Donau gelegenen Stift seinen unverwechselbaren Reiz und macht es zu einem lohnenden Ziel vor den Toren Wiens.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.stift-klosterneuburg.at