13. August 2013, Europa
Kulinarische Herbsttermine
Die herbstliche Fülle an Feld- und Gartenfrüchten wirkt ungemein anregend auf die Phantasie der Köche und Köchinnen. Sinnenfrohe Entdecker haben die Wahl zwischen kulinarischen Festen, herbstlichen Genusswanderungen, Weintouren und Führungen mit köstlichem Nährwert.
Nach Väter Sitte und aus Omas Kochbuch
Pizza, Döner und Curry gibt es allerorten, wer aber „Ziachkråpfn“ oder „Schöpsernes“ kosten will, muss sich schon vor Ort verfügen, wo diese Spezialitäten seit Generationen gekocht werden. Die „Ziachkråpfn“ stehen zum Beispiel auf dem Speiseplan der Terner Bauernkuchl vom 18. bis 27. Oktober 2013. Bei dieser Veranstaltungsreihe in der Ferienregion Kronplatz im Südtiroler Pustertal kann man neben traditionellen Gerichten auch ein Stück Kulturgeschichte kennenlernen. So stehen Mühlenbesichtigungen, gemeinsames Brotbacken und Knödelkochen, geführte Wanderungen und Ausstellungen auf dem Programm. www.kronplatz.com, www.terenten.com
Mit täglich wechselnden Programmpunkten wie Weinverkostungen, Showkochen, musikalischen Darbietungen oder Genusswanderungen setzt man in Serfaus-Fiss-Ladis in Tirol vom 14. September bis 12. Oktober 2013 zum herbstlichen Gipfelsturm der Genüsse an. Ein Höhepunkt wird das Traktoren- und Oldtimertreffen mit großem Umzug am 28. und 29. September 2013 sein. Noch bis 7. Oktober 2013 ist man beim Leithewirt „Dem Wilderer auf der Spur“, einer Kombination aus Theater und herzhaftem Wilderer-Buffet. www.serfaus-fiss-ladis.at
So nah, so gut
Nach Exkursionen in exotische Genusswelten entdecken viele Menschen wieder die heimischen Köstlichkeiten für sich. Kurze Wege vom Bauern zum Verbraucher sind nur einer der vielen Vorteile heimischer Lebensmittel.
Wenn im Herbst auf den über 50.000 Apfelbäumen um Bad Feilnbach die Früchte reifen, veranstaltet man im oberbayerischen Moorbad und Natur-Heil-Dorf die kulinarischen Apfelwochen und den größten Apfelmarkt Bayerns vom 11. bis 13. Oktober 2013. Schmackhaftes Apfelbrot, Apfelkaramelcreme, aromatischer Apfelschnaps oder Apfelwein stehen auf der Speisekarte der Bad Feilnbach’schen Gasthöfe. Auf dem Markt gibt es neben Apfelprodukten auch andere Schmankerln von heimischen Landwirten zu kaufen. Eingerahmt wird der Apfelmarkt von einem traditionell bayrischen Programm mit Blaskapellen, Plattlern und Alphornbläsern. www.bad-feilnbach.de
Die Küchenchefs von Reiter’s Posthotel Achenkirch in Tirol beziehen die Lebensmittel am liebsten aus der eigenen Landwirtschaft oder von regionalen Lieferanten. Zum Posthotel gehören nämlich zwei Bauernhöfe und vier Almen sowie ein beachtlicher Viehbestand. Täglich etwa 100 Liter frische Milch, Butter, Frühstückseier, Käse aus silofreier Heumilch, Speck, Rind-, Kitz- und Lammfleisch stammen aus eigener Produktion, bei der auf eine naturnahe Wirtschaftsweise geachtet wird. Kurze Transportwege garantieren Frische – morgens gemolken, wird die Milch vom eigenen Hof nachmittags schon verwendet. Die Nähe schafft außerdem Vertrauen, regelmäßig schauen die Chefs bei den Produzenten vorbei, um die persönliche Beziehung zu pflegen. Dass das Posthotel damit auch die heimische Wirtschaft unterstützt, ist durchaus beabsichtigt. www.posthotel.at
Wein- und Bierkultur
Lange Zeit galt Wein als das vornehmere Getränk, doch mittlerweile begegnen sich Weinkultur und Braukunst auf Augenhöhe. Für beide Getränke gilt: gut eingeschenkt und gepflegt muss es sein.
Der „Weinherbst Niederösterreich“ bietet Weingenuss in Verbindung mit Traditionen, Kulinarik und Landschaft auf über 800 Veranstaltungen. Von August bis November ist der Kalender mit Kellergassenfesten, Sturm- und Jungweinverkostungen, Riedenwanderungen, Erntedankumzügen und feierlichen Weintaufen reich bestückt. Weinseminare, Degustationen, Lesungen, Konzerte und Vernissagen ergänzen das Programm. Als Quartier sucht man sich am besten ein Genießerzimmer bei ausgewählten Vermietern. Die „Fesche Weintour“ mit zwei oder drei Übernachtungen im Cobaneshof im Kamptal gibt es mit Extras wie Jause, Weinverkostung, Besuch eines Weingutes, Eintritt in die „Loisium Weinerlebniswelt“ für 157,- Euro (zwei Nächte) bzw. 198,- Euro (drei Nächte) pro Person im Doppelzimmer. www.niederösterreich.at
Bis in das Zentrum der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen erstrecken sich die Weingärten mit insgesamt 510 Hektar Rebflächen. Mehr als 20 Kellereien verarbeiten die Trauben, die auf den sonnigen Hanglagen im Bozner Talkessel prächtig gedeihen. Die bekanntesten Sorten sind die autochtonen Reben Lagrein und St. Magdalener. Diese städtische Weinkultur Bozens steht im Mittelpunkt der Initiative „Bacchus Urbanus“. Jeden Samstag im Oktober können Weininteressierte auf einem Halbtagesauflug die Weingärten und Kellereien des Magdaleners und des Lagrein unter kundiger Führung kennenlernen. Natürlich gehört zu so einer Weintour auch eine ausgiebige Degustation als krönender Abschluss. www.bolzano-bozen.it
Seit über 500 Jahren versorgen die drei ältesten Traditionsbrauereien der Stadt Salzburg durstige Kehlen mit feinem Selbstgebrautem. Zehn Brauereien in der Stadt und in der Umgebung pflegen die moderne Braukunst und eine gehobene Trinkkultur. Auf historischen Bierwanderungen, Brauereibesichtigungen, Verkostungen und Bierseminaren können wissensdurstige Biertrinker tiefer in die Materie eintauchen, sogar einen Kurs zum selbst Brauen kann man belegen. Ideal zum Reinschnuppern in die Salzburger Bierkultur ist eine Pauschale mit zwei Übernachtungen, Besichtigung und Abendessen im „S’kloane Brauhaus“, einer City Tour, Besuch der Stiegl-Brauwelt und 24 Stunden Salzburg Card ab 165,- Euro pro Preson. www.salzburg.info