15. August 2014, Bad Wörishofen, Allgäu
Mit dem Rad auf den Spuren der Kneipp-Geschichte
Kneipp-Radweg in Bad WörishofenKloster, Kräuter, Kneipp - in der grünen Landschaft des Unterallgäus "erfahren" Genuss-Radler auf dem Kneipp-Radweg den Lebensweg von Pfarrer Sebastian Kneipp und entdecken das Erbe seiner ganzheitlichen Naturheillehre. Der 56 Kilometer lange Weg mit Start im Kneipp-Original Bad Wörishofen ist Teil der Radrunde Allgäu und eignet sich optimal für einen Tagesausflug. Er führt durch die schönsten Ecken der südschwäbischen Moränenlandschaft. Unterwegs auf idealem Radfahr-Terrain mit flachem, leicht hügeligem Gelände zählen das Sebastian Kneipp-Museum in Bad Wörishofen, die Basilika der Benediktinerabtei in Ottobeuren und der Kreislehrgarten am Hohen Schloss in Bad Grönenbach zu den Höhepunkten der Route. Ganz à la Kneipp erfrischen sich die Radler an zahlreichen Armbade- und Tretbecken an der Strecke, machen Rast in bunten Kräutergärten und stärken sich bei lokalen Gastgebern mit Gerichten der Kneipp-Küche. Retoure geht es dann in knapp einer Stunde mit der Bahn von der Endstation des Kneipp-Radwegs Bad Grönenbach.
Der Kneipp-Radweg verbindet die wichtigste Wirkungsstätte des Wasserdoktors, Bad Wörishofen, mit seinem Geburtsort Stephansried bei Ottobeuren und seiner Lehrstätte in Bad Grönenbach. 40 Jahre seines Lebens verbrachte Pfarrer Kneipp in Bad Wörishofen. Auf der Route des Kneipp-Radwegs ist ein kurzer Halt an einem der über 22 Wassertret- und Armbadebecken in und um den Ort ein willkommener Zwischenstopp und belebt Arme und Beine für die weitere Fahrt. Mit dem Rad geht es danach weiter bis zum 163.000 Quadratmeter großen Kurpark in Bad Wörishofen. Hier lohnen der Gang über den Barfußwanderweg und ein Abstecher durch die Rosen-, Duft- und Kräutergärten im Park. Bei einem Besuch des Sebastian-Kneipp-Museums erfahren Gäste Wissenswertes zu den Lebensstationen und der ganzheitlichen Naturheillehre des Stadtpatrons. Nach seinem Theologiestudium in München, bei dem er sich bereits intensiv mit der Wassertherapie befasste, kam Sebastian Kneipp am 2. Mai 1855 als Beichtvater in das Dominikanerinnenkloster nach Wörishofen. Als Pfarrherr von der Kirche St. Justina in Wörishofen veröffentlichte er sein erstes Werk "Meine Wasserkur" zu seinem gesammelten heilkundlichen Wissen. Mit den drei Stiftungen - dem Sebastianeum, der Kneippschen Kinderheilstätte und dem Kneippianum - wird Wörishofen zum Kurort, in den tausende Heilsuchende pilgerten, um Mithilfe der Kneipp-Therapie Linderung zu finden. Am 17. Juni 1897 verstarb Sebastian Kneipp in Wörishofen.
Vorbei an Dirlewang und Gottenau führt der Kneipp-Radweg von Bad Wörishofen aus über die flachhügelige Allgäuer Landschaft nach Stephansried bei Ottobeuren, dem Geburtsort des bekannten Pfarrers. Am 17. Mai 1821 geboren, wuchs Sebastian Kneipp hier als Sohn armer Webersleute auf und entwickelte bereits früh den Wunsch Priester zu werden. Schon aus der Ferne sehen die Radler die beeindruckende Basilika der Benediktinerabtei, in der Kneipp getauft wurde und seine erste Heilige Messe als Priester feierte. Das Kneipp-Denkmal in Stephansried zeugt noch heute von seinen Wurzeln in der Marktgemeinde.
Von Ottobeuren führt der Tagesausflug weiter über Benningen nach Bad Grönenbach, der Endstation des Kneipp-Radweges. Hier erfüllte sich Kneipps Wunsch, Priester zu werden. Kaplan Merkle nahm sich seiner an und unterrichtete den 21-Jährigen, mittellosen Webersohn in Latein. Parallel verdiente er sich als landwirtschaftlicher Knecht beim Dorfvorsteher am Marktplatz seinen Lebensunterhalt. Seine Tätigkeit dort und die Begegnung mit dem anerkannten Botaniker Christoph Ludwig Köberlin, dem evangelischen Pfarrer Bad Grönenbachs, weckten sein Interesse für die Kräuterkunde. Im Kreislehrgarten des ehemaligen Klostergartens am Hohen Schloss entdecken Radfahrer bei einer Rast altbekannte Heilkräuter, die noch heute bei der Kneippschen Heilpflanzen-Therapie, auch Phytotherapie, in Form von Tee, Tinkturen, Säften, Badezusätzen, Salben oder Tabletten Anwendung finden. Nach dieser Station kam Pfarrer Kneipp nach Wörishofen, wo er den Rest seines Lebens wohnte und wirkte. Die Radausflügler nehmen von Bad Grönenbach die Regionalbahn zurück zum Bahnhof Bad Wörishofen.
Der Kneipp-Radweg ist Teil der Radrunde Allgäu, die sich auf acht verschiedene Erlebniswelten - die Glückswege, Heimatstätten, Naturschatzkammern, Wasserreiche, Alpgärten, Gipfelwelten, Panoramalogen und den Schlosspark - aufteilt. Auf 450 überwiegend asphaltierten Kilometern führt die 4-Sterne-ADFC klassifizierte Radrunde durch sechs Landkreise in Bayern, dem angrenzenden Baden-Württemberg und Tirol. Die zwei Achsen Iller- und Allgäu-Radweg sowie 50 Bahnhöfe entlang der Route sorgen für insgesamt neun mögliche Befahrungsvarianten und individuellen Genuss. So erleben Rad-Urlauber entlang der Runde zu den schönsten Ecken des Allgäus die Landschaft und ihre Geschichten. Neben den Glückswegen der Wandertrilogie Allgäu und dem Kneipp-Waldweg ergänzt der Kneipp-Radweg den Kneipp-Aktiv-Urlaub in und um Bad Wörishofen.
Passend zum Kneipp-Radurlaub im Allgäu ist die Radwoche für sieben Übernachtungen mit Frühstück ab 240 Euro pro Person im Doppelzimmer vom 1. April bis 31. Oktober buchbar. Zwei Kneippsche Schnupperanwendungen, ein Leih-Rad pro Person, zwei geführte Radtouren, eine Radwanderkarte sowie die Kurtaxe sind inklusive.
Alle Informationen zum Kneipp-Radweg und der Radwoche in Bad Wörishofen und weiteren buchbaren Pauschalen gibt es bei der Gäste-Information telefonisch unter +49-(0)-8247-9933-55 oder unter www.bad-woerishofen.de.