30. April 2010, Reisenews
Ruhrfestspiele: Kleist in Recklinghausen
Die Ruhrfestspiele in Recklinghausen gelten als eines der größten und ältesten Theaterfestivals in Europa. Zur europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 zeigen sie eine einzigartige Werkschau zum Thema „Kontinent Kleist im romantischen Meer“.
Dabei trifft die Utopie einer neuen Gesellschaft des Dichters Heinrich von Kleist auf den Traum der Region von einer neuen europäischen Identität. Insgesamt 46 Produktionen stehen vom 1. Mai bis 13. Juni 2010 auf dem Programm. Eine Vielzahl dieser Projekte erleben ihre Premiere bei den Ruhrfestspielen. Zu sehen sind unter anderem zehn Werke des Dichters als Lesung oder Theaterinszenierung wie „Der Zerbrochene Krug“, „Die Marquise von O“ oder „Das Käthchen von Heilbronn“. Außerdem erwarten die Besucher weitere Lesungen mit Werken aus der Romantik von Friedrich Hölderlin bis Joseph von Eichendorff. Der Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker wird 2010 zum 15. Mal von der Stadt Frankfurt/ Oder, der Geburtsstadt des Dichters, und dem Kleist Forum verliehen. Als diesjähriger Preisträger präsentiert Oliver Kluck sein Stück „Warteraum Zukunft“. Die Kunsthalle zeigt dazu vom 4. Mai bis 13. Juni 2010 „Das unsichtbare Theater des Herrn von Kleist“, eine Ausstellung des Kleist-Museums Frankfurt/Oder in Kooperation mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Die für die Ruhrfestspiele konzipierte Exposition ist in vier Teile gegliedert. Am Anfang steht ein biographischer Abriss des kurzen, unruhigen Lebens Kleists.
Den Hauptteil nimmt die Präsentation von Kunst zu Kleist ein. Der dritte Teil umfasst Zeugnisse zur Aufführungsgeschichte eines Kleist-Dramas aus mehr als 100 Jahren, und der letzte Teil ist einem legendären Kleist-Projekt 1974/75 am Deutschen Theater Berlin gewidmet.