25. März 2010, Reisenews
Weltweit erste Biennale für Internationale Lichtkunst in der Metropole Ruhr
Lichtkunst im Wohnzimmeropen light in private spaces ist der Titel der weltweit ersten Biennale für Internationale Lichtkunst, die vom 28. März bis 27. Mai im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 stattfindet. 60 Einwohner der Städte und Gemeinden Bergkamen, Bönen, Fröndenberg/Ruhr, Hamm, Lünen und Unna öffnen ihre privaten Räumlichkeiten für die Werke international renommierter KünstlerInnen wie Monica Bonvicini, Angela Bulloch, Olafur Eliasson, Spencer Finch, Sylvie Fleury, Olaf und Carsten Nicolai, Maix Maier, Pedro Cabrita Reis, James Turrell und Haegue Yang.
Die von Matthias Wagner K kuratierte erste Biennale für Internationale Lichtkunst bietet Begegnungen mit herausragenden Werken von KünstlerInnen, die Licht als Werkstoff verwenden. Sie erlaubt gleichzeitig einen Blick auf die heutige Lebens‐, Arbeits‐ und Wohnkultur im östlichen Ruhrgebiet. Eigens für die Biennale schaffen 35 KünstlerInnen neue Arbeiten in den privaten Räumlichkeiten, während Leihgaben aus Galerien, Privatsammlungen und Museen in einen neuen Kontext gestellt werden. Die Biennale lädt ein zum Dialog mit den Menschen in einer vom strukturellen Wandel geprägten Region und eröffnet Denk‐ und Erfahrungsräume, in denen das Verständnis und der Umgang mit Lichtkunst, Öffentlichkeit und Privatheit bis ins Fundament berührt werden.
Zu den ausgestellten Werken gehören beispielsweise die 1998 entstandene Gemeinschaftsarbeit Untitled von Olafur Eliasson und Tobias Rehberger im Wohnzimmer eines Ehepaares in Bergkamen. Sylvie Fleury zeigt Ihr Werk Medium Chromo Quartz 1 von 2001 im Zimmer eines achtjährigen Mädchens und im Dachstuhl eines Bestattungsinstitutes erwartet die Besucher die Lichtinstallation Moon Dust von Spencer Finch – ein maßstabsgetreues, dreidimensionales Modell des atomaren Aufbaus des Mondes. Mischa Kuball schafft in einem Institut für Stimm‐ und Sprachtherapie in Unna eine neue Arbeit während Maix Mayer das Videozimmer einer Familie in Fröndenberg für seine filmische Arbeit nutzt. Im Hauswirtschaftsraum einer 82‐jährigen Dame in Bergkamen zeigt Joseph Kosuth ein Leuchtschriften‐Werk und in der Scheune eines Bauernhofes wird die Neonarbeit Lamentable Ø 650 cm blanc von François Morellet zu sehen sein.
open light in private spaces erinnert an die 1986 von Jan Hoet geleitete Ausstellung ,Chambres d’amis‘, bei der Genter Bürger ihre Wohnungen und Häuser für künstlerische Interventionen öffneten und einem großen Publikum zugänglich machten. Jan Hoet ist der Ehrenpräsident dieser Biennale.
Die Biennale für Internationale Lichtkunst wurde als eine ab dem Jahr 2010 in Nordrhein‐Westfalen alle zwei Jahre stattfindende Ausstellung zeitgenössischer Kunst konzipiert, bei der die Verwendung des Mediums Licht im Vordergrund steht. Zum Profil der Biennale gehört ein dem Turnus gemäßer Wechsel des Schwerpunktthemas und des Austragungsortes, der es der jeweiligen künstlerischen Leitung und eingeladenen KünstlerInnen erlaubt, sich mit globalen Entwicklungen sowie den politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen im Bundesland Nordrhein‐Westfalen aktuell auseinander zu setzen.
Die Biennale ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. An Tagen mit geradem Datum sind die privaten Räumlichkeiten in Unna, Fröndenberg/Ruhr und der Gemeinde Bönen geöffnet. An Tagen mit ungeradem Datum die privaten Räumlichkeiten in den Städten Hamm, Lünen und Bergkamen. Täglich außer mittwochs werden von Unna Hauptbahnhof aus Bustouren zu ausgewählten private spaces in jeweils einer Stadt angeboten. Die Tickets (15€/12€) der Biennale berechtigen zur kostenlosen Nutzung. Ticketverkauf am Biennale‐ Info‐Punkt am Hauptbahnhof Unna, der Tourist Information am Hauptbahnhof Hamm und dem zib Unna (Lindenplatz 1).