30. September 2010, Bayern
Zu Gast bei einer geselligen Königin
Wenn es um Traditionen in Franken geht, darf ein Thema auf keinen Fall fehlen: die Kirchweihen, „Kärwa“ genannt. Im Herbst drängen sich die Kärwa-Festtermine besonders eng aneinander, und für jeden Ort stellt sie einen jährlichen Höhepunkt dar. Ursprünglich wird bei der Kirchweih die Einweihung einer Kirche oder der Namenstag des Heiligen, dem die Kirche geweiht ist, gefeiert. Heute sind sie zudem mehrtägige Volksfeste, bei der sich Fahrgeschäfte, fränkische Gemütlichkeit und viele typische Kärwa-Spezialitäten aneinander reihen.
Eine ganz besondere Kärwa – quasi die Königin der fränkischen Kirchweihen – ist die Michaelis-Kirchweih in Fürth (2. bis 13. Oktober 2010). Inmitten des außergewöhnlichen Fürther Altstadt-Ensembles mit seinen unzähligen Baudenkmälern findet diese Kirchweih statt – und das macht sie zu Bayerns größter Straßenkirchweih. Fahrgeschäfte, Marktbuden und die Fürther Gastronomie bilden eine turbulente und gleichzeitig gemütliche Einheit. Die Fürther Kirchweih ist nämlich noch eine echte Wirtshaus-Kirchweih, große Bierzelte sucht man hier also vergebens. Eine herrliche Fürther Kärwa-Tradition ist dabei der Fränkische Erntedank-Festzug am 10. Oktober 2010, an dem jedes Jahr Tausende von Teilnehmern dabei sind. Und was es mit dem Namensgeber der Kirchweih auf sich hat, zeigt die Ausstellung „Wer um Himmels willen ist Michael?“